Die alte Stromversorgung des Krankenhauses speiste sich aus zwei Quellen, einem Diesel-Generator und einer Solarstromanlage. Der Diesel-Generator verbraucht 2-3 Liter Treibstoff pro Stunde und kann wegen der hohen Betriebskosten nur im Rahmen spezifischer Notwendigkeiten gestartet werden, z.B. bei nächtlichen Operationen. Mehr als 1-2 Stunden Laufzeit pro Tag kann das Krankenhaus finanziell nicht verkraften. Zudem ist die Versorgung mit Treibstoff insbesondere in der Regenzeit prekär.
Die zweite Stromquelle bestand aus einer im Jahr 2008 mit Hilfe von Spendengeldern wiederhergestellten Solarstromanlage. Die Arbeiten wurden durch die in Mbinga ansässige Solar-Service-Firma RENERG, die in enger Kooperation mit der Kölner Firma Energiebau Solarstromsysteme GmbH steht, fachmännisch realisiert. Diese Solaranlage kann noch heute 24-stündig genutzt werden. Sie allein war ausreichend, um in der Nacht einige Gebäude und Stationen mit Strom zu versorgen und den Betrieb des Ultraschallgeräts sowie anderer
kleinerer Geräte zu gewährleisten. Ihre Kapazität war aber nicht groß genug, um den kontinuierlichen Betrieb großer Stromverbraucher sicherzustellen. Unter dem Aspekt medizinischer Notwendigkeiten sind hier besonders Kühlgeräte (Blutkühlschrank, Kühlschrank für Medikamente und Impfstoffe, Probenkühlung im Labor) hervorzuheben. Bei einer längeren Unterbrechung der Stromversorgung in diesem Bereich war stets mit gravierenden Folgen zu rechnen.
Bedingt durch die im Laufe vieler Jahre unkoordiniert verlegten 230 Volt-Stromkabel zu allen Gebäudeteilen des Krankenhauses, war die Solaranlage nicht ausreichend gegen die Wirkung von tropischen Blitzen geschützt. Mehrfach kam es daher zu Schäden an wichtigen Komponenten. Darüber hinaus fehlen Stromzähler zur Erstellung einer Energiebilanz der einzelnen Gebäude.
Obwohl die alten Solarmodule im wiederaufgebauten System zum größten Teil weiter ihren Dienst tun, musste die Anzahl der benötigten Solarmodule dem erhöhten Strombedarf angepasst werden.
- Maßnahmen zum Blitzschutz und zum Einsparen von Energie.
- Effektiver Blitzschutz für die vorhandene Solarstromanlage.
- Erfassung des Energieverbrauches in den verschiedenen Bereichen des Krankenhauses.
- Energieeinsparung durch Austausch sämtlicher konventionellen Leuchtmittel (Neon-Röhren, konventionelle Glühbirnen) gegen Energiesparlampen der neuesten
Generation, auch LED-Technik. - Neues Solarsystem für den Laborbereich.
Es war sinnvoll, den Laborbereich mit einem eigenen Solarsystem nach neuestem Stand der Technik auszurüsten. Auf diese Weise wurde, unabhängig von den beiden bestehenden Anlagen, die in Ihrer Kapazität begrenzt sind, eine sichere Energieversorgung für die Kühlschränke, auch Blutkühlschrank, sowie alle Laborgeräte sichergestellt.
Die Planung und Installation erfolgt durch die Firma Energiebau in Köln. Verantwortlich vor Ort ist die Firma RENERG, Mr. Deodatus Ndunguru.
Die Dokumentation der Ausführung wurde im Januar 2013 durch Mitglieder von Friends of St. Anne‘s vor Ort vorgenommen. Auch bei diesem Projekt war Friends of St. Anne’s nicht allein an der Umsetzung beteiligt, sondern in Kooperation mit anderen Organisationen.
Vielen Dank an alle unsere Spender!