Mother and child (2011-2018)

In Zusammenarbeit mit Regierung und Kirche wurde 2011 das Mutter-Kind-Programm (org.: mother & child health program) gegründet, um die Versorgung von Schwangeren zu verbessern und die Kindersterblichkeit zu reduzieren.

Neben dem Krankenhaus gibt es entlang der Seeküste sog. Dispensaries. Dies sind kleine Einrichtungen und Anlaufstellen der ambulanten Versorgung. Besetzt sind diese von Krankenpflegekräften oder Assistent Medical Officers, die in der Ausbildung unter den Ärzt:innen stehen. Sie bieten erste Hilfe und primäre Krankenversorgung an. Vom Krankenhaus ausgehend gibt es 4 Dispensaries nördlich bis zu 40 km entfernt und 8 Dispensaries südlich bis zu 60 km entfernt. Die Straßen zu den Dispensaries sind Sand- und Schotterpisten und gerade in der Regenzeit zu schwer zu befahren. Das Mutter-Kind-Programm nutzt diese Stationen als Anlaufstelle für die Vorsorgeuntersuchungen. Dabei fährt ein Team, bestehend aus Ärzt:in, Krankenpflegekraft, Laborant:in und Fahrer:in, alle Dispensaries der Reihe nach ab. Ziel ist es, drei Fahrten pro Jahr in den Norden und drei in den Süden zu unternehmen, damit jede Schwangere zwei- bis dreimal während der Schwangerschaft untersucht werden kann.

Bei den Besuchen der Dispensaries werden bis zu 100 Schwangere täglich registriert und untersucht, um u.a. eine HIV-Infektion auszuschließen. Sollte eine Schwangere mit HIV infiziert sein, wird sie zum einen einer gesonderten anti-retroviralen-Therapie zugeführt, zum anderen einer besonderen Behandlung bei der Geburt, um eine Ansteckung des Kindes zu verhindern. Die Kosten für die Therapie übernimmt der Staat.

Zu einem hohen Prozentsatz kann so eine Infektion des Ungeborenen vermieden werden. Zudem erfolgt eine Information aller Mütter über das Thema HIV. Ebenfalls wird im Vorfeld selektiert, für welche werdenden Mütter eine Hausgeburt vertretbar ist und für welche aufgrund von Alter, Anzahl der Schwangerschaften und Vorgeschichte eine Entbindung im Krankenhaus sinnvoller ist. Die Kindersterblichkeit konnte seit Beginn des Mutter-Kind-Programms deutlich gesenkt werden. Die Patientinnen müssen einen kleinen Betrag, umgerechnet ca. 1 Euro, entrichten. Sehr arme Patientientinnen werden kostenlos untersucht.
 
Für Friends of St. Anne‘s e.V. war dieses Projekt von 2011 bis 2018 das kosten- und zeitaufwändigste Projekt.

Wir bedanken uns bei allen unseren Unterstützer:innen!